Dubai
Dubai dürfte für viele zu den absoluten Traum-Destinationen gehören. Eine faszinierende Mischung aus 1001 Nacht und westlicher Shopping- und Wolkenkratzer-Opulenz in Verbindung mit guten Fluganbindungen, exzellenter Infrastruktur und einem mittlerweile guten Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Hotels machen Dubai zum mit Abstand beliebtesten Reiseziel im arabischen Raum. Als Hub der rapide expandierenden Airline Emirates zählt der Dubai International Airport zu den drei größten Flughäfen der Welt und bringt daher viele Transit-Reisende für Kurzaufenthalte in die Metropole. Die Distanzen sind riesig und nicht überall kommt man mit der Metro effizient hin. In Dubai ist daher das im Vergleich zu Zentraleuropa äußerst günstige Taxi oft das Fortbewegungsmittel der Wahl. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten ist auch der Nutzwert der Touristen-Busse (Hop On Hop Off) relativ hoch, zumal einige Anbieter attraktive Zusatzangebote bieten, aber da ist das Preisniveau leider auch entsprechend hoch.
Burj Khalifa
Der Burj Khalifa ist nach wie vor das höchste Gebäude der Welt und die Zahlen sind ebenso atemberaubend wie der Anblick, wenn man zu seinen Füßen steht. 828 m und 163 Stockwerke misst das Y-förmige Gebäude. Für jeden Wolkenkratzerfreund ist der Besuch der Burj Khalifa „At the Top“ Aussichtsplattform natürlich der Höhepunkt des Aufenthalts in Dubai. Wie am Flughafen gibt es auch hier eine First Class Lounge: Für ca. 100 Euro kann Zugang zu einem speziellen Bereich auf der 148. Etage erworben werden, wo Getränke und kleine Desserts gereicht werden und eine persönliche Führung enthalten ist. Der reguläre Eintritt (ab ca. 35 Euro) bietet Zutritt zu einem Aussichtsdeck und einer halboffenen Terrasse auf der 124. Etage, von der man vorzüglich fotografieren kann (dafür sind sogar Aussparungen in der Glaswand vorhanden) und abends auch die Light-Show vor der Dubai Mall einsehen kann. Besonders beliebt und lohnenswert, aber noch teurer, sind die Tickets zum Sonnenuntergang. Tickets sollte man zur Vermeidung langer Wartezeiten unbedingt online buchen und dabei auf die Sonder- und Kombinationsangebote achten.
Dubai Mall und Musical Fountain
Zurück am Boden von der Burj Khalifa Aussichtsplattform steht man direkt in der nächsten Sehenswürdigkeit. Die Dubai Mall ist das in Bezug auf die Gesamtverkaufsfläche größte Einkaufszentrum der Welt. Viel spannender als die Luxus-Labels und der riesige Food Court sind die zusätzlichen Attraktionen. Vom Eislaufstadion bis hin zu einem Erlebnisland, das Sonic Hedgehog und anderen SEGA-Videospielhelden gewidmet ist, fehlt es an nichts. Mit KidZania, dem Dubai Aquarium und einem überdimensionierten Kinopalast sind die Unterhaltungsmöglichkeiten praktisch unendlich. Völlig kostenlos und nicht minder sehenswert ist das abendliche Fontänen-Spektakel der Dubai Fountain. Im Halbstundentakt werden jeweils für 3 bis 6 Minuten arabische Musik oder internationale Klassiker durch beleuchtete Wasserdüsen begleitet. Die stärksten Fontänen erreichen eine Höhe von über 150 m. Insgesamt gibt es über 40 unterschiedliche Präsentationen im Repertoire, was die Dubai Fountain von vergleichbaren Anlagen abhebt und dafür sorgt, dass auch bei mehrtägigen Aufenthalten immer wieder ein anderes Programm zu sehen ist.
Souk
In Deira, auf der Nordseite des Creek, liegt das riesige Souk-Areal, in dem man stundenlang durch eine Welt von Stoffen, Gewürzen, Schmuck und Elektronik schlendern kann. Wer die Märkte von Marrakesch oder Doha kennt, wird von Dubai Souk auf den ersten Blick vielleicht ein wenig enttäuscht sein, da er teilweise schon sehr auf die internationalen Touristen zugeschnitten ist und weniger traditionell wirkt. Greifen wir uns daher direkt das Highlight heraus, dass es in dieser Opulenz sonst nirgends gibt: den Gold-Souk. Mit der richtigen Verhandlungsstrategie kann man Goldschmuck im Vergleich zu Zentraleuropa günstig einkaufen kann, da für die Verarbeitung nur ein relativ geringer Aufpreis auf den Börsen-Goldwert erhoben wird. Reiseerfahrene berücksichtigen natürlich die 430 € Zollfreigrenze bei der Einfuhr in die EU, sonst wird es richtig teuer. Ein Geheimtipp ist das Dubai Municipality Museum im Gewürz-Souk, das dokumentiert, wie es in Dubai vor dem Öl-Zeitalter aussah und wie rasant sich die Entwicklung vollzogen hat. Hier kann man an dem Tisch Platz nehmen, an dem früher der Scheich die Stadtplanung vorangetrieben hat.
Creek
Ohne Fahrt auf dem Creek ist keine Dubai-Reise komplett. Von der klimatisierten Fähre mit spezieller First (Gold) Class bis zum traditionellen Abra gibt es viele Möglichkeiten, den Creek zu erkunden. Am interessantesten ist ohne Frage das Abra. Für einen Dirham gibt es die ca. 15-minütige Überfahrt auf den kleinen Holzkähnen. Da man um 90° versetzt zur Fahrtrichtung sitzt, muss man sich für eine Seite entscheiden Wir empfehlen hier eindeutig den Blick Richtung Norden, wo sich zahlreiche Dhows vor einer prächtigen Wolkenkratzer-Kulisse aufreihen. Als Alternative zu den kommerziellen Dhow-Rundfahrten kann man das Abra auch (für umgerechnet 20-30 Euro) für eine Stunde chartern.
Museen und Souk in Bur Dubai
Südlich vom Creek, im Stadteil Bur Dubai, liegen eng beisammen mehre Sehenswürdigkeiten, die zusammen auch einige Stunden in Anspruch nehmen können. Die „Al Fahidi Historical Neighbourhood“ zeigt die lokale Lehmbauweise mit den markanten Windtürmen, die zur Klimatisierung der Gebäude dienten. Angereichert wird das Areal durch verschiedene kleine Museen sowie Cafés und Kunstprojekte in den Innenhöfen. Durch den farbenfrohen Bur Dubai Textilsouk erreicht man das Al Fahidi Fort, in dem sich das Dubai Museum befindet. Dieses zeigt mit lebensgroßen Figuren Szene aus dem traditionellen Leben in Dubai, bietet Informationen zur Frühgeschichte und zur Stadtentwicklung und beinhaltet eine kleine archäologische Ausstellung. Folgt man der Creek-Schleife, erreicht man das „Heritage Shindagha Village“, das sich vor allem mit der Seefahrtgeschichte Dubais befasst.
Jumeirah Mosque
Die Jumeirah Mosque wirkt im Kontrast zu den Signature-Moscheen in Abu Dhabi, Kuwait, Muscat oder Doha sehr überschaubar und entspricht so gar nicht dem in Dubai eigentlich typischen Rekordstreben. Interessant ist Dubais einzige regelmäßig für Touristen zugängliche Moschee aufgrund der äußerst fundierten und anschaulichen Führungen des „Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding“ unter dem Motto „Open Doors, Open Minds“. Die Führungen sind eintrittspflichtig, allerdings werden Kaffee, Tee, Datteln und lokale Süßigkeiten gereicht. Wer von Dubai aus einen Tagesausflug nach Abu Dhabi plant, sollte sich die deutlich größere und architektonisch sagenhafte Sheikh Zayed Grand Mosque keinesfalls entgehen lassen.
The Palm Jumeirah & Atlantis
The Palm Jumeirah ist Dubais wahrscheinlich spektakulärstes Bauprojekt. Durch Landgewinnung wurden aus dem arabischen Golf 16 Palmwedel aus Fels und Sand, ein 4 km langer Stamm und ein 12 km langer halbmondförmiger Wellenbrecher um die eigentliche Palme konstruiert. Einen schönen Überblick über die Insel bietet eine Fahrt mit der Dubai Monorail. In der Mitte des Halbmonds steht die Atlantis Hotel-Anlage mit über 1500 Zimmern, darunter die für mindestens 9.000 € pro Nacht gehandelte Brückensuite über dem zentralen Torbogen in fast 100 m Höhe. Nicht nur im Hotel und in der zugehörigen Luxus-Mall kann man richtig viel Geld ausgeben: Der Atlantis-Komplex beinhaltet mehrere hochkarätige maritime Unterhaltungsangebote wie das Lost Chambers Aquarium und den Aquaventure Waterpark. Die Kombinationskarte für ca. 80 € kann noch mit weiteren Attraktionen wie Tauchen mit Delfinen aufgewertet werden (gut 300 €). Eine kurze Taxifahrt entfernt von der stadtseitigen Monorail-Station wartet das berühmte Burj Al Arab. Zutritt gibt es dort ohne Übernachtung nur mit einer bestätigten Restaurantreservierung. Wie wäre es mit einem Afternoon Tea? Zwischen 110 und 160 € pro Person sollte man dafür allerdings einplanen und eine Vorbuchungsfrist von einigen Wochen in den Hauptreisezeiten beachten.
Marina
In Dubai wimmelt es von gigantischen Bauprojekten und architektonischen Höchstleistungen. Dazu zählt ohne Frage auch die 4 km² umfassende Marina, für die aus dem Wüstensand ein gewaltiges Hafenbecken ausgehoben und so ein innerstädtischer Yachthafen geschaffen wurde. Im Marina-Areal lassen sich mehr als 200 Wolkenkratzer bestaunen, darunter einige besonders interessante wie den 414 m hohen Princess Tower oder den 306 m hohen und sich um 90° gedrehten Cayan Tower. Den besten Blick auf die Skyline bietet eine Dhow-Fahrt. Die Marina und vor allem die Strandpromenade bieten eine große Auswahl an hochkarätigen (und hochpreisigen) Cafés und Restaurants.
Wafi Mall
Neben der Dubai Mall möchten wir noch einen weiteren außergewöhnliche Shopping-Tempel vorstellen. Der mit der Metro gut erreichbare Wafi-Komplex ist aus mehreren Gründen faszinierend. Zum einen dominieren nicht die internationalen Luxus-Labels, sondern lokale Manufakturen. Zum anderen ist die Mall mit reichlich arabischer und ägyptischer Kunst dekoriert. Der wahre Geheimtipp ist allerdings der Souk Khan Murjan unterhalb des Wafi-Centers. Eine gewaltige Decke aus gefärbten Gläsern thront über einem sehenswerten Markt für arabisches Kunsthandwerk. Auch die eigentliche Wafi-Mall in Form einer Pyramide mit einer Spitze aus kunstvollen Glasfenstern. Zum Leben erwacht der Vorplatz der Mall am Abend: Die (kostenlose) auf die Fassaden projizierte Lightshow „Return of the Pharaohs“, mit mystischer Musik und Soundeffekten wurde kürzlich wieder eingeführt und begeistert zwei Mal jeden Abend das Publikum.
Für alle, die noch ein wenig mehr Zeit in Dubai haben…
Wüsten-Exkursion
Wer sich auf ein Wüstenabenteuer begeben möchte, kann eine breite Palette an Angeboten buchen, teilweise mit Abendessen und Übernachtung im Zelt. Dass diese Veranstaltungen zumeist maximal touristisch aufgezogen werden mit Aktivitäten wie Kamelreiten oder Bauchtanz, sollte klar sein. Dennoch fanden wir es reizvoll, den Sonnenuntergang in der Wüste zu erleben. Wer mehr Action haben möchte, ist beim Dune Bashing im Allradfahrzeugen bestens bedient.
Ausflug nach Sharjah
Nur wenige Kilometer von Dubai entfernt befindet sich Sharjah, das mit einigen sagenhaften Sehenswürdigkeiten aufwartet. Da sich der öffentliche Nahverkehr erst im Aufbau befindet, bietet sich eine organisierte Tour von Dubai aus an, bei der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angesteuert werden. Zieht man auf eigene Faust los, möchte ich die vier Anlaufstationen empfehlen: 1.) der blaue Souk mit dem Al Itihad Park und der König Faisal Moschee (keine Innenbesichtigung), 2.) der Altstadtbezirk mit dem Heritage Museum, 3.) der Clock Tower Park mit den danebenliegenden Gebäuden der Stadtverwaltung und 4.) den Cultural Square mit dem Koran-Denkmal inmitten eines Kreisverkehrs. Berücksichtigen sollte man, dass Sharjah ein eigenes Emirat ist, das im Gegensatz zum eher moderaten Dubai deutlich strengere Regeln hat bezüglich Kleidung, Fotografie und Alkohol (strikt verboten im gesamten Emirat).
Ausflug nach Al Ain
Mehrere Veranstalter bieten Tagesausflüge von Dubai nach Al Ain an, teilweise sogar mit deutschsprachigen Guide. Das Programm ist dabei natürlich vorgegeben, deckt aber die Höhepunkte von Al Ain in der Regel gut ab. Die Grenzstadt zwischen den UAE und dem Oman lässt sich vom Berg Jebel Hafeet hervorragend überblicken. Eine Besonderheit sind die Thermalquellen am Fuße des Bergs. Ein absolutes Muss ist ein Besuch des traditionellen Kamel- und Livestock-Markts, wie man ihn in der Ausprägung in den üblichen Touristendestinationen im mittleren Osten nicht mehr findet. Das Nationalmuseum zeigt eine umfangreiche archäologische Sammlung, ergänzt durch einen ethnografischen Teil mit zahlreichen hochwertigen Fotografien und eine Sammlung an Geschenken von Staatsbesuchen (inkl. Mondgestein von den USA). Höhepunkt einer jeden Al Ain-Tour ist jedoch der Besuch im Sheikh Zayed Palast Museum von Al Ain, der langjährigen Residenz des früheren Emirs von Abu Dhabi und ersten Präsidenten der Vereinigten Emirate. In dem bis 1996 als Palast genutzten Gebäude sucht man Gold, Prunk und Luxus vergebens. Staatsgäste wie Queen Elizabeth wurden in einer kleinen Ratshalle (Madschlis) empfangen, die eher an ein einfaches Wohnzimmer erinnert.
Ausflug nach Abu Dhabi
Abu Dhabi ist ca. 140 km vom Zentrum Dubais entfernt. Wenngleich unter Berücksichtigung der Transferzeiten ein Tagesausflug fast ein bisschen zu wenig ist für Abu Dhabi, kann unser separater Abu Dhabi Guide helfen, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
