Vorstellung des Vielfliegerprogramms

Qatar Airways Privilege Club

Überblick: Prinzip und Währungen

Vor nicht allzu langer Zeit hätten wir den Qatar Airways Privilege Club als ein sehr lukratives Programm für geübte Maximierer beschrieben. Zwei Mal in Folge gewann der Privilege Club den begehrten Flyertalk-Award für das beste Meilenprogramm asiatischer Airlines. Inzwischen müssen wir leider von einer Neuregistrierung abraten: Die Kosten für Prämienflüge sind drastisch gestiegen, neue Gebühren wurden eingeführt, der Kundenservice hingegen deutlich reduziert. Zudem ist das Programm für Neueinsteiger zunächst relativ kompliziert. Das liegt daran, dass es drei verschiedene Währungen gibt, die man auf unterschiedliche Weise bekommt und die unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten haben. Wer sich weiterhin für den Privilege Club interessiert, sollte sich mit diesen Grundprinzipien vertraut machen, bevor man tiefer in die Materie einsteigt.

QMiles

Die Prämienwährung des Privilege Club sind als QMiles bezeichnete Meilen. Sie können durch Flüge des Hauptmitglied oder von registrierten Familienmitgliedern mit Qatar Airways (QR), Oneworld-Airlines oder anderen Airline-Partnern von QR generiert werden, aber auch durch Hotel-Partner oder Kreditkarten-Programme. Sie sind nicht für den Status relevant, können aber für Prämien-Flüge mit QR oder Partner-Airlines, Upgrades oder Übergepäck bei QR sowie Einkäufe bei Qatar Duty Free verwendet werden. QMiles sind mindestens 3 Jahre lang gültig.

QPoints

QPoints sind die Statuspunkte beim Privilege Club. Sie können nur durch Flüge des Hauptmitglieds mit QR und Oneworld-Partnern generiert werden. Je nach Airline, Strecke und Buchungsklasse werden 0 bis 137 Punkte (praktisch maximal 123) pro Flugsegment erzielt. Flüge mit anderen Partnern außerhalb der Oneworld Alliance oder Flüge durch Familienangehörige zählen nicht. QPoints können nicht gegen Prämien eingetauscht werden, aber die in den letzten 12 bzw. 24 Monate erzielte QPoint-Summe entscheidet über den Status und damit die Privilegien, die bei Flügen mit QR oder Oneworld-Partnern gewährt werden.

QCredits

Mit den QCredits muss sich der Einsteiger zunächst nicht befassen, denn sie werden erst beim Erreichen oder Verlängern der Mitgliedschaft in den höheren Statusstufen (Gold und Platinum) vergeben. Es handelt sich um Bonuspunkte für treue Mitglieder, deren einzige sinnvolle Einlösungsmöglichkeit das Upgraden von QR-Flügen in eine höhere Kabinenklasse ist. Ungenutzte QCredits verfallen nach 12 Monaten.

Die drei Währungen sind nicht ineinander umwandelbar. Man kann also beispielsweise nicht Meilen für eine höhere Mitgliedsstufe einlösen oder mit QCredits neue Meilen kaufen.

Statusstufen und Vorteile

Beim Privilege Club gibt es für Hauptmitglieder vier unterschiedliche Karten. Neueinsteiger starten mit der Stufe „Burgundy“ und können damit Meilen sammeln und einlösen. Burgundy-Mitglieder erhalten inzwischen keine Plastikkarte mehr, sondern nutzen eine digitale Karte. Ab der Silver-Stufe erhält man eine Statuskarte und zugehörige Gepäckanhänger per Post zugeschickt. Mit jeder Stufe, die man durch Erfliegen von QPoints erzielt, nehmen die Privilegien zu, die man bei Qatar Airways-Flügen genießt. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten davon zusammen.

** Die Bonusmeilen beziehen sich auf den Meilenbetrag, den man für ein flexibles Economy Ticket (Economy Flexi, Buchungsklasse Y) bekäme, unabhängig von der eigenen Buchungsklasse
*** In Doha gibt es keinen Fast Track für Statuskunden in der Economy Class, allerdings besteht bei Nutzung des für Gold und Platinum Mitglieder kostenlosen Al Maha Meet & Assist Service auf jeden Fall Zugang zum Fast Track, sodass bei Economy Tickets die Nutzung des Service dringend empfohlen wird.

Gleichzeitig erhält man die zugehörige Oneworld Statusstufe Ruby, Sapphire oder Emerald und genießt damit auch Vorteile bei Flügen mit allen anderen Oneworld-Partnern.

Kriterien zur Erreichung der Statuslevels

Wirklich interessant wird das Vielfliegerprogramm natürlich erst, wenn man einige Flüge absolviert und auf diese Weise genügend QPoints erzielt hat, um die erste Statusstufe Silver zu erreichen. Dazu sind 150 QPoints in einem beliebigen 12-Monats-Zeitraum nötig. Der Tag der Registrierung ist also vollkommen irrelevant und es wird stattdessen jeden Tag rollierend geprüft, wie viele Punkte man in den letzten 12 Monaten erzielt hat. Erreicht oder überschreitet die Anzahl 150, erfolgt automatisch das Status-Upgrade. Als Zusatzbedingung müssen allerdings mindestens 30 der Punkte (20 %) auf QR-Flügen erzielt worden oder mindestens 4 Segmente mit QR zurückgelegt worden sein.

Hat man den Silver-Status erreicht, zählen die bereits erzielten Punkte weiter und man kann weiterhin in einer beliebigen 12-Monats-Periode eine höhere Stufe erreichen. So ist es durchaus möglich, dass QPoints, die vom selben Flugsegment stammen, für das Erzielen aller drei Statusstufen berücksichtigt werden.

Schafft man keinen weiteren Aufstieg oder hat es bis zur Platinum-Stufe gebracht, wird genau ein Jahr nach dem Erreichen der letzten Statuskarte geprüft, ob man für eine Erneuerung des Status in Frage kommt. Dazu werden die QPoints, die man in den letzten 12 Monaten und in den letzten 24 Monaten vor Ablauf der Karte erreicht hat, aufsummiert. Die nötigen Punktegrenzen für den 24-Monats-Zeitraum sind jeweils doppelt so hoch. Dennoch können Mitglieder von der 24-Monate-Regel profitieren, wenn sie nach einem Flug-intensiven Jahr im nächsten Jahr weniger fliegen. Führen die 12- und 24-Monate-Berechnung zu einer unterschiedlichen Statusstufe, wird die höhere Karte ausgegeben. Die neue Karte ist, egal ob die Stufe requalifiziert wurde oder eine Abwertung erfolgte, erneut 12 Monate gültig.

Mit Ausnahme von Spezialfällen, in denen die Statuskarte mit reduzierten Anforderungen im Rahmen einer Promotion erreicht wurde, ist es durch die 24-Monate-Regel normalerweise nicht möglich, von einem erstmalig erzielten oder über die 12-Monate-Regel requalifizierten Gold oder Platinum Status direkt wieder auf Burgundy zurückzufallen. Stattdessen fällt man maximal eine Stufe zurück, da die 24-Monate-Anforderung (QPoint-Summe) für die nächst tiefere Stufe der 12-Monate-Anforderung der aktuellen Stufe entspricht. Hat man den Status über eine Promotion erreicht oder nur über die 24-Monate-Regel verlängert, kann man beim nächsten Verlängerungszeitpunkt bis zur Burgundy-Stufe zurückfallen.

Die nachfolgende Tabelle fasst die Kriterien der QR Privilege Club Statusstufen zusammen. Anahnd eines konkreten Beispiels erläutern wir den Ablauf der Qualifikation und Statusverlängerung im Detail.

* Flug muss sowohl von QR vermarktet (d. h. eine QR-Ticket-Nummer 157… haben) als auch von QR durchgeführt werden

Beispiel

Ein Fluggast ist bereits seit 1. Juli 2017 Mitglied im Privilege Club, fliegt aber erstmals am 1. Februar 2018. Durch seine Flugaktivitäten erzielt er 150 QPoints bis 15. März 2018 und wird damit Silver-Mitglied.

Durch weitere Flüge erreicht er weitere 150 Punkte bis 20. Mai 2018 und hat damit insgesamt 300 Punkte in den letzten 12 Monaten, da das Konto bei Erreichen des Silver-Status nicht zurückgesetzt wird. Damit wird der Gold-Status erreicht.

Anschließend fliegt das Mitglied im September und Oktober 2018 erneut, schafft bis zum 31. Januar 2019 aber nur 250 neue Punkte (mit insgesamt 550 QPoints also nicht den Platinum-Status) und fliegt auch in den Folgemonaten nicht. Nun fallen die ersten Punkte vom 1. Februar aus der rollierenden 12-Monate-Wertung und in den kommenden Wochen und Monaten auch weitere mehr als 12 Monate alte Punkte. Dennoch wird am 20. Mai 2019 der Gold-Status verlängert, da in den letzten 24 Monaten vor Ablauf der Karte (also seit dem 21. Mai 2017, bzw. in dem Falle seit Beginn der Mitgliedschaft am 1. Juli 2017) mehr als 540 Punkte erreicht wurden. Würde der Kunde nun auch weiterhin nicht mehr fliegen, fällt er am 20. Mai 2020 auf Burgundy zurück, da dann im letzten 12-Monate-Zeitraum 0 und im letzten 24-Monate-Zeitraum nur 250 Punkte erzielt wurden, also beide Anforderungen für den Gold-, aber auch den Silver-Status verfehlt würden.

Es kommt aber anders. Das Mitglied fliegt im Juli und August 2019 intensiv und erzielt dabei bis 25. August 350 neue QPoints. Zusammen mit den noch im rollierenden 12-Monate-Zeitraum befindlichen 250 Punkten vom September und Oktober 2018 erreicht es die 600 Punkte Marke und wird damit Platinum-Kunde. Anschließend fliegt das Mitglied zwei Jahr lang nicht mehr auf bezahlten QR- oder Oneworld Tickets und nutzt stattdessen für gelegentliche Flüge die zuvor gesammelten Prämienmeilen. Für Prämienflüge gibt es leider keine QPoints und so fällt das Mitglied am 25. August 2020 auf Gold zurück, da zwar keine QPoints im letzten Jahr, aber mehr als 540 (im Beispiel 600) Punkte in den letzten zwei Jahren erzielt wurden. Am 25. August 2021 fällt das Mitglied auf Burgundy zurück, da auch über den zurückliegenden 24-Monate-Zeitraum (seit 26. August 2019) kein einziger Punkt mehr erzielt wurde.

Wie viele Meilen und Punkte bekomme ich für meinen Flug?

Für die Meilen gelten bei QR-Flügen folgende Regeln: Economy Tickets bringen je nach Kategorie der Buchungsklasse 25 bis 100 % der Distanzmeilen. In der Business Class gibt es 125 bis 200 % und in der First Class 200 bis 300 %. Bei Flügen unter 500 Meilen wird der 100 %-Wert auf 500 Meilen gesetzt. Hinzu kommt ggf. ein Statusbonus (Silver 25 %, Gold 75 %, Platinum 100 %). Bucht man sein Ticket auf der QR-Website, gibt es beim ersten Mal 2000 Meilen Online Booking Bonus, bei jedem weiteren Ticket 500 Meilen, die dem jeweils ersten Segment des Tickets zugeschlagen werden. Durch geschickte Ausnutzung der Promotions können noch weitere Boni hinzukommen.

Bei den QPoints gibt es keine feste Rechenregel, sondern eine nach Regionen gegliederte Tabelle. Diese Tabelle wurde in der kürzlichen Programm-Überarbeitung in mehr Regionen differenziert. Auch hier gilt natürlich, dass es für Flüge in weiter entfernte Regionen und in höheren Buchungsklassen mehr Punkte gibt. Langstrecken-Reisende können bereits mit wenigen Flügen in den Premium-Kabinen eine Statuskarte erreichen. Dies wurde durch die Programm-Reform deutlich einfacher, vor allem mit First Class-Flügen auf Qatar Airways selbst, die jetzt teilweise um 50 % höher bewertet werden als im Vorjahr. Wer in den günstigen Economy-Buchungsklassen fliegt, muss hingegen zahlreiche Flüge absolvieren um überhaupt den Silver-Status zu schaffen.

Qatar Airways bietet einen QCalculator an, mit dem man bereits vor der Buchung ausrechnen kann, wie viele Meilen und QPoints in Abhängigkeit von der Strecke, Airline und Buchungsklasse erzielt werden. Der QCalculator berücksichtigt dabei auch den Status des Kunden, der sich allerdings nur auf die Meilen, jedoch nicht auf die QPoints auswirkt. Die nachfolgende Tabelle zeigt ein Beispiel (QM = QMiles, QP = QPoints).

Bei Partnerairlines weicht die Meilen- und Punktevergabe von den Regeln bei QR-Flügen deutlich nach unten ab, wobei die Diskrepanz in den Premium-Kabinen (vor allem in der First Class) gravierender ist als in der Economy Class. Zudem kommt der Status-Bonus in der Regel nicht zur Anwendung, wobei die Regelungen hierzu in der Vergangenheit regelmäßigen Veränderungen unterzogen waren. Berücksichtigt werden muss zudem, dass nicht bei allen Partner-Airlines alle Buchungsklassen zur Meilen- und Punktevergabe berechtigt sind. Besonders schlecht ist die Ausbeute zum Beispiel bei Qantas.

Während QPoints nur durch Flüge generiert werden können, gibt es für QMiles diverse weitere Optionen, z. B. über die Hotelpartner Hilton, Shangri-La, Sheraton, Rotana, Mövenpick, Dusit, Fairmont, Kaligo oder Rocketmiles. Auch Mietwagen-Anbieter wie Sixt, Hertz, Avis und Europcar schreiben QMiles gut.

Für Nutzer von American Express und citi-Kreditkarten ist auch die Übertragung bzw. Umwandlung von Membership Rewards und Citi Rewards Punkten möglich. Die zahlreichen weiteren lokalen Kreditkartenpartner aus dem mittleren Osten dürften hingegen für den deutschsprachigen Markt kaum von Relevanz sein.

Wie und wofür kann man Meilen und QCredits einlösen?

Die wichtigste Möglichkeit zur Einlösung von Meilen ist die Buchung von Prämienflügen. Die nötige Meilenanzahl kann mit dem QCalculator berechnet werden, wobei grundsätzlich die doppelte bzw. dreifache Meilenanzahl für Business und First Class Flüge gegenüber einer Economy Class-Prämie berechnet werden. Gold und Platinum-Mitglieder erhalten einen 5 % Rabatt bei der Online-Einlösung.

Die Meileneinlösung für QR-Flüge ist leider zu einem ernstzunehmenden Problem geworden. Die Meilensätze sind komplett unattraktiv geworden. Es gibt keine einzige Strecke mehr, auf der die QR-Sätze im Vergleich zu Konkurrenzprogrammen auch nur ansatzweise günstig oder überhaupt rechtfertigbar wären. Sie sind im Schnitt um mehr als 50 % zu den früher üblichen Prämien gestiegen. Ein Rückflug-Economy-Ticket von Frankfurt via Doha nach Hong Kong kostet beispielsweise 125500 Meilen, da bekommt man bei anderen Programmen fast ein Business-Ticket. Dies sind die regulären Sätze, für die eine sehr begrenzte Verfügbarkeit besteht. Wird man nicht fündig, wird ein sogenannter Flex Award fällig, der in der Buchungsmaske mit einem „Qx2“ Symbol ausgewiesen ist und die doppelte Meilenanzahl der ohnehin schon überteuerten Prämien benötigt.

Ein Vorteil bei QR-Flugprämien ist die gegenüber vielen anderen Programmen sehr geringe Zuzahlung an Steuern und Gebühren. Leider hat QR auch hier die Zügel enger gezogen und verlangt nun je nach Kabinenklasse eine Prämienbuchungsgebühr von bis zu 75 USD – pro Segment. Die Meileneinlösung für QR-Flüge ist leider zu einem ernstzunehmenden Problem geworden. Die Meilensätze sind komplett unattraktiv geworden. Es gibt keine einzig Die Meileneinlösung für QR-Flüge ist leider zu einem ernstzunehmenden Problem geworden. Die Meilensätze sind komplett unattraktiv geworden. Es gibt keine einzige Strecke mehr, auf der die QR-Sätze im Vergleich zu Konkurrenzprogrammen auch nur ansatzweise günstig oder überhaupt rechtfertigbar wären. Sie sind im Schnitt um mehr als 50 % zu den früher üblichen Prämien gestiegen. Ein Rückflug-Economy-Ticket von Frankfurt via Doha nach Hong Kong kostet beispielsweise 125500 Meilen, da bekommt man bei anderen Programmen fast ein Business-Ticket. Dies sind die regulären Sätze, für die eine sehr begrenzte Verfügbarkeit besteht. Wird man nicht fündig, wird ein sogenannter Flex Award fällig, der in der Buchungsmaske mit einem „Qx2“ Symbol ausgewiesen ist und die doppelte Meilenanzahl der ohnehin schon überteuerten Prämien benötigt.

e Strecke mehr, auf der die QR-Sätze im Vergleich zu Konkurrenzprogrammen auch nur ansatzweise günstig oder überhaupt rechtfertigbar wären. Sie sind im Schnitt um mehr als 50 % zu den früher üblichen Prämien gestiegen. Ein Rückflug-Economy-Ticket von Frankfurt via Doha nach Hong Kong kostet beispielsweise 125500 Meilen, da bekommt man bei anderen Programmen fast ein Business-Ticket. Dies sind die regulären Sätze, für die eine sehr begrenzte Verfügbarkeit besteht. Wird man nicht fündig, wird ein sogenannter Flex Award fällig, der in der Buchungsmaske mit einem „Qx2“ Symbol ausgewiesen ist und die doppelte Meilenanzahl der ohnehin schon überteuerten Prämien benötigt.

Prämientickets sind auch auf anderen Oneworld-Airlines und den sonstigen Airline-Partnern von QR möglich. Hier richtet sich der Meilenwert nach der Gesamtdistanz aller Segmente auf dem Ticket, wobei alle Segmente mit derselben Airline absolviert werden müssen. Die Meilensätze sind von wenigen Ausnahmen abgesehen inzwischen zumeist attraktiver (!) gegenüber der Einlösung für QR-Flüge, zumindest für kombinierte Hin- und Rückflugtickets. Die Tabelle bei Fremd-Tickets ist nämlich nicht linear, sodass im Gegensatz zu QR-Award Einzelstrecken kombinierte Hin- und Rückflugtickets nicht das Doppelte kosten, sondern deutlich weniger. Die Tabelle zeigt einen Beispielvergleich auf der Strecke Frankfurt – Sydney in der Business Class

Upgrades mit Meilen sind nur bei QR-Flügen möglich und sind keinesfalls lukrativ, da mit hohen Meilensätzen versehen. Es gibt zudem schwere Einschränkungen: Zum einen qualifizieren die Economy Promo-Buchungsklassen nicht für ein Upgrades. Zum anderen muss berücksichtigt werden, dass sich nach einer im Februar 2018 eingeführten Regel bei Upgrades der Lounge-Zugang und das Freigepäck nach der ursprünglich gebuchten Kabinenklasse richtet. Wer keinen Status hat und ein Upgrade von Economy in Business erwirbt, darf überhaupt nicht in die Lounge.

Upgrades mit Meilen sind nur bei QR-Flügen möglich und sind keinesfalls lukrativ, da mit hohen Meilensätzen versehen. Es gibt zudem schwere Einschränkungen: Zum einen qualifizieren die Economy Promo-Buchungsklassen nicht für ein Upgrades. Zum anderen muss berücksichtigt werden, dass sich nach einer im Februar 2018 eingeführten Regel bei Upgrades der Lounge-Zugang und das Freigepäck nach der ursprünglich gebuchten Kabinenklasse richtet. Wer keinen Status hat und ein Upgrade von Economy in Business erwirbt, darf überhaupt nicht in die Lounge.

Alle anderen Einlöseoptionen für QMiles (Qatar Duty Free, Transfer zum Hotelprogramm Club Accor) bringen ebenfalls einen miserablen Gegenwert und sollten nur bei akut drohendem Meilenverfall erwogen werden. Der Transfer von Meilen auf ein anderes Konto verursacht Gebühren, die fast dem maximalen realistischen Gegenwert der Meilen entsprechen.

Ein wichtiges und lukratives Zusatzangebot für Gold- und Platinum-Mitglieder sind die QCredits. Deren einzige sinnvolle Verwendung sind Upgrades von QR-Flügen. Nicht anwendbar sind sie auf Prämientickets, Economy Promo-Tickets und alle Flüge, die nicht von QR durchgeführt werden. Sowohl Meilen als auch QCredits können nur zu einem Upgrade in die nächsthöhere Buchungsklasse eingesetzt werden. Direkt von der Economy in die First Class funktionieren Upgrades nur, wenn wie auf einigen Kurzstreckenflügen keine Business Class angeboten wird. Auch hier gilt, dass QCredit-Upgrades nicht mehr für Lounge-Zugang und erhöhtes Freigepäck der Upgrade-Klasse berechtigt.

Meilen und QCredits können auch für ein Last Minute Upgrade am Flughafen eingesetzt werden, sofern noch freie Sitzplätze in der nächst höheren Kabine frei sind. Upgrades sind immer nur für das unmittelbar nächste Segment möglich. Sollte man also eine Verbindung aus zwei Segmenten via Doha upgraden wollen, muss das in zwei Schritten erfolgen, einmal am Startpunkt, einmal in Doha. Dafür wird in der Summe eine höhere Zahl an Meilen oder QCredits benötigt als beim kombinierten Upgrade vorab.

Sowohl bei Upgrades vorab als auch am Airport werden für den Flug nur die Meilen und Punkte der ursprünglich gebuchten und bezahlten Buchungsklasse neu gutgeschrieben.

Wichtige und regelmäßige Zusatzangebote (Promotions)

Aufgrund der vollkommen unattraktiven Einlösebedingungen kann man den QR Privilege Club eigentlich überhaupt nur halbwegs attraktiv nutzen, wenn man intensiv an den Zusatz-Promotions teilnimmt. Es vergehen kaum zwei Wochen, in denen es keine Promotion von Qatar Airways gibt. Neben Promotions, die vom Privilege Club unabhängig sind (sogenannte Sales), d. h. primär attraktive Flugpreise (auch für Nichtmitglieder) bieten, gibt es regelmäßig zusätzliche Promotions für Mitglieder. Manche davon gelten für alle Mitglieder, andere werden gezielt an bestimmte Gruppen versandt, wobei die Statusstufe und das bisherige Buchungsverhalten Einfluss auf die jeweiligen Angebote nehmen.

Typische Promotions umfassen folgende Kategorien:

  • Multiplikator-Promotions: In einem bestimmten Buchungs- und Reisezeitraum gibt es einen erhöhten Faktor für Prämienmeilen oder Statuspunkte.
  • Segmente: In einem bestimmten Zeitraum müssen Mindestzahlen an QR-Flugsegmenten erreicht werden und dann gibt es für diese Segmente einen (meist gestaffelten) erhöhten Faktor an QMiles und/oder QPoints.
  • Route Launch: Bei jeder neu eröffneten QR-Route gibt es in den ersten 2-3 Monaten Bonusmeilen für absolvierte Flüge oder einen Rabatt bei der Einlösung von Meilen für Prämientickets.
  • Global Travel Festival bzw. Global Travel Boutique (2-3-mal im Jahr, meist im Januar und September): Für einen einwöchigen Zeitraum gibt es rabattierte Tickets und gleichzeitig auf diese Buchungen einen erhöhten Faktor für QMiles. In der Regel wird diese Promotion mit individuellen Zusatzangeboten und Gewinnspielen kombiniert.
  • Globetrotter (maximal einmal im Jahr, läuft über viele Monate): In mehreren vorgegebenen Zeiträumen müssen mit QR via Doha Ziele aus vorgebebenen Listen (Themes) angeflogen werden. Für jedes erreichte Ziel gibt es Bonusmeilen und für jedes abgearbeitete Theme eine Urkunde (Badge). In Abhängigkeit von der Anzahl erfolgreich erledigter Badges gibt es am Ende der Kampagne noch weitere Boni (bis zu 150.000 Meilen) und Statuskarten-Upgrades. Eine Variante der Kampagne zielt darauf ab, in einem vorgegebenen Zeitraum alle neuen Flugziele von QR anzufliegen und bietet dafür eine halbe Million Meilen.

Bei allen Promotions sollte man das Regelwerk (Terms & Conditions) genau durchlesen, bevor man bucht. In der Regel ist eine Registrierung im Privilege Club Account (unter „My Offers“) nötig. Dort findet man auch die detaillierten Bedingungen. Der kleinste Fehler oder eine verspätete Registrierung führt dazu, dass die Promotion nicht gültig ist, was bei lukrativen Promotions unter Umständen einen sechsstelligen Meilenbetrag kosten kann. Hier ist also Sorgfalt geboten.

Familien-Mitgliedschaft

QR Privilege Club bietet eine Familienmitgliedschaft, bei der das Hauptmitglied Angehörige nominieren kann, die auf demselben Konto sammeln. Dabei gibt es aber große Einschränkungen. Nominiert werden können nur Eltern, Ehepartner und eigene Kinder und QR möchte dafür Nachweise (z. B. Geburtsurkunde) sehen. Zudem sammeln Familienmitglieder nur Prämienmeilen für das Hauptmitglied, aber weder für sich selbst noch für das Hauptmitglied QPoints. Für Burgundy und Silver-Mitglieder gibt es auch nur einen reduzierten Meilensatz (25 bzw. 50 %) für die Reisen der Familienmitglieder. Promotions sind grundsätzlich nur durch das Hauptmitglied nutzbar. Auch der Statusbonus gilt nur für das Hauptmitglied.

Familienmitglieder haben unabhängig vom Status des Hauptmitglieds, das sie nominiert hat, eine hellblaue Karte. Nur Angehörige von Statuskunden (ab Silver) bekommen eine Plastikkarte, Familienmitglieder von Burgundy-Mitgliedern erhalten nur eine digitale Karte.

Der Status des Hauptmitglieds bringt dem Familienmitglied, wenn es ohne das Hauptmitglied fliegt, gar nichts. Es ist weder ein Lounge-Zutritt noch eine bevorzugte Abfertigung für Familienmitglieder vorgesehen.

All diese Einschränkungen machen das Familienprogramm nahezu unbrauchbar. Lediglich dann, wenn Eltern oder Ehepartner nur äußerst selten reisen, man selbst mindestens den Gold Status hat und zum Buchungszeitpunkt des Familienmitglieds keine allgemeine Meilen-Promotion anwendbar wäre, macht die Familienmitgliedschaft Sinn. Ist eine der genannten Bedingungen nicht erfüllt, lohnt sich eigentlich immer die Anlegung einer eigenen Hauptmitgliedschaft des Familienangehörigen. Zumindest lässt sich ein Familien-Account später zum einem Haupt-Account umwandeln, wobei die bereits erzielten Meilen nicht mitgenommen werden, sondern beim vorherigen Hauptmitglied bleiben.

Für wen ist QR Privilege Club geeignet und für wen nicht?

Aus der umfangreichen Erklärung auf dieser Seite, die letztlich auch nur das Basiswissen umfasst und viele Spezialfälle und Tricks unberücksichtigt lassen muss um für Neueinsteiger noch einigermaßen verständlich zu sein, wird deutlich, dass der Privilege Club ein kompliziertes Programm ist und zum ein wenig Einarbeitung nötig wird.

Das Hauptproblem ist, dass es kaum noch attraktive Einlöseoptionen für gesammelte Meilen mehr gibt – und das ist nun einmal das wichtigste Kriterium für ein Meilenprogramm. Wer ausschließlich im Rahmen der Promotions bucht und große Flexibilität bei der Einlösung von Meilen für Round-Trip-Prämien auf Fremdairlines besitzt, kann noch einen erträglichen Gegenwert erzielen. Als Alltagsprogramm für berufliche Vielflieger oder Privatreisende, die sich nicht so tief einarbeiten wollen oder schlicht kaum Flexibilität haben, ist das Programm nicht empfehlenswert, wenn das Streben nach attraktiven Prämien im Vordergrund steht.

QR Privilege Club ist in Bezug auf die Erreichbarkeit der Statuslevels leider nicht das leichteste Programm, sondern liegt im Mittelfeld der Oneworld-Programme. Spezielle Promotions außen vor gelassen, können vor allem beim British Airways Executive Club die Statuslevels leichter erreicht werden. Eine Ausnahme sind Reisen im Rahmen von Multiplikator-Promos. Wer eines oder zwei Business Class Tickets zu entfernten Destinationen (z. B. nach Australien) im Rahmen einer solchen Promotion abfliegt, kann leicht den Gold/Sapphire oder Platinum/Emerald Status erhalten.

Wer überwiegend mit anderen Oneworld-Airlines fliegt, ist beim Privilege Club keinesfalls gut aufgehoben, da alle Promotions ausschließlich auf QR-Flüge anwendbar sind, Fremdtickets mit einer oft mageren Meilen- und Punkteausbeute bedacht werden, zum Statuserhalt die Pflichtsegmente bei QR erflogen werden müssen und manche Statusvorteile (v. a. beim Silver Status) nur bei QR-Flügen genutzt werden können.

Zudem sollten sich potentielle Privilege Club-Neumitglieder bewusst machen, dass alle Funktionen inklusive der Meilen-Einlösung nur noch online verfügbar sind und kein Telefonservice mehr für Anliegen, die das Vielfliegerprogramm betreffen, zur Verfügung steht.

Tipps für Maximierer

Wer vorhat, das Maximum aus dem QR Privilege Club Programm herauszuholen, sollte sich zunächst einmal frühzeitig registrieren. Logischerweise können nur registrierte Mitglieder die gezielten Promotions erhalten und gerade Mitglieder mit bislang wenig Flugaktivitäten erhalten oft die lukrativeren Angebote.

Auf Economy Tickets sollte weitgehend verzichtet werden, nicht nur aus Komfort-Gründen. Vor allem am Anfang sollte man durch 2-3 Business Class Reisen schnell den Gold-Status anstreben um vom höheren Meilenbonus auf jedem zukünftigen Flug profitieren zu können. Um das Ganze finanziell im Rahmen zu halten, empfiehlt es sich, die nahezu wöchentlichen Sonderangebote zu nutzen und nach Tarifen ab günstigen Abflugorten wie Kopenhagen, Stockholm, Oslo, Sarajevo, Belgrad, Sofia oder Pisa zu suchen. Auch ein kompliziertes Routing mit zwei geschachtelten Tickets von Europa über Doha zu einem Zwischenziel und dann von dort über Doha zum Endziel kann sich lohnen, vor allem, wenn gerade eine Segment-Promo läuft, bei der 8 oder 12 QR-Segmente in einem kurzen Zeitraum nötig sind. Für diesen Trick sind vor allem Colombo (Sri Lanka) und Muscat (Oman) gute Zwischenziele, da von dort regelmäßig günstige Premium-Tickets im Angebot sind. Wer häufiger reist, kann den Trick noch perfektionieren und Tickets über mehrere Reisen schachteln. Natürlich muss dabei die konkrete Ausgestaltung der Promotion immer im Auge behalten werden.

Weiterhin lohnt es sich, neu in den Flugplan aufgenommene Routen zu buchen. Neben speziellen Route Launch Promos, die Bonusmeilen bringen, sind die Flüge zu Beginn oft noch nicht gut ausgelastet, sodass die Destinationen regelmäßig in die Sales aufgenommen werden und günstige Tickets zu haben sind.

Gebrauch machen sollte man unbedingt von der Globetrotter-Promotion, wenn eine Neuauflage kommt. Die Kampagne inspiriert nicht nur zur Auswahl neuer Ziele, sondern bringt auch enorme Meilenerträge, im Idealfall mit nur zwei Tickets. Bisher ließ sich die Globetrotter-Kampagne teilweise mit anderen Angeboten kombinieren, sodass obszön hohe Boni realisiert werden konnten. Mit konsequenter Anwendung dieser Tricks habe ich in den Jahren 2015 bis 2017 fast eine Million QMiles umgesetzt, wobei 70 % davon auf Reisen im Rahmen der Globetrotter-Kampagnen 2015/2016 und 2016/2017 entfielen. Allerdings zeichnet sich auch ab, dass derart hohe Meilenerträge in Zukunft schwerer zu erzielen sein werden. Den inzwischen erheblich geringeren Gegenwert haben wir in diesem Artikel auch schon ausführlich besprochen.

Der clevere Privilege Club Kunde bucht QR-Privatreisen niemals außerhalb einer Promotion. Diese kommen so regelmäßig vor, dass man mit ein wenig Geduld fast immer ein lukratives Angebot bekommt oder von der nächsten Multiplikator-Promotion Gebrauch machen kann. Auch sollte man schnell ein Gefühl für den Wert der Promotions bekommen. Die Palette reichte in der Vergangenheit bis zu Faktor 5, aber so hohe Faktoren werden kaum noch vergeben.

Außerhalb einer Promotion sollten – idealerweise unter Nutzung von Route Launch Discounts oder Easy Deals – Prämientickets gebucht werden, um das Meilenkonto in Grenzen zu halten. Wie bei allen Vielfliegerprogrammen können sich die Regeln und Einlösebedingungen nämlich jederzeit kurzfristig von Seiten der Airline ändern. Dann wäre es ärgerlich, auf einem Berg an Meilen zu sitzen, den man dann unter Umständen zu deutlich unattraktiveren Konditionen einlösen muss.

Fazit

P

Häufige Promotions in Verbindung mit regelmäßigen Sonderangeboten, v. a. für günstige Business Class Flüge

P

Sehr gute Komfort- und Servicestandards auf QR-Flügen

P

QCredit-Upgrades als Zusatzvorteil zu den Meilen für Gold und Platinum Kunden

P

Trotz neuer Buchungsgebühren sind die Zuzahlungen bei Prämien im Vergleich zu vielen europäischen Programmen weiterhin eher günstig

P

Doppelter Mechanismus bei der Status­verlängerung (12- und 24-Monate-Regel) vorteilhaft bei wechselhaftem Oneworld-Flugaufkommen

P

Möglichkeit, alleine über den Status Allianz-weit Zutritt zu First Class Lounges zu bekommen (genereller Vorteil der Oneworld Alliance gegenüber Skyteam und Star Alliance)

O

Kompliziertes Programm, erfordert Einarbeitung und Gründlichkeit bei der Nutzung der Promotions

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Statuslevels schwerer zu erreichen als in anderen Oneworld-Programmen

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Exortibant hohe Meilensätze für QR-Prämienflüge

O

Schlechte Verfügbarkeit von Prämienflügen erfordert zeitliche Flexibilität

O

Buchung von Upgrades ist schwer planbar mittels Online-Anfrage und die Vergabe wird restriktiv gehandhabtdits

O

Kaum Gratis-Upgrades für Statuskunden ohne Einlösung von Meilen oder Credits

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Schlechte Punkteausbeute bei Flügen auf Fremd-Airlines

O

Außer American Express keine im deutschsprachigen Markt sinnvoll nutzbaren Kreditkartenpartner

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Status nur ein Jahr gültig
O

Unattraktives und stark eingeschränktes Familienprogramm

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Bewertung und Fazit