Ein Tag in Warschau

Warschau verbindet in perfekter Weise Tradition und Moderne. Die malerische Altstadt und ein stetig wachsender Business District liegen in bequemer Laufdistanz. Die Infrastruktur ist weitgehend gut ausgebaut, die Vielfalt an Restaurants und Hotels ist groß und das Preisniveau von Hotellerie, Restaurants, Nahverkehr, Taxis und Museen ist angenehm gering. All dies macht Warschau zu einer idealen Stoppover- und Wochenend-Destination. 

Anreise

Warschau verfügt über zwei internationale Verkehrsflughäfen, den größeren Chopin-Airport (WAW) und den kleineren Modlin-Airport (WMI). WAW ist der Hub von LOT Polish Airlines und die Airline bietet in den deutschsprachigen Raum u. a. Verbindungen nach Berlin-Tegel, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München, Nürnberg, Stuttgart, Wien und Zürich an und verbindet diese mit Langstrecken-Zielen in Nordamerika und Ostasien. Lufthansa, Austrian und Swiss bieten weitere Verbindungen nach Frankfurt/München, Wien bzw. Zürich an. WMI wird fast exklusiv von Ryanair bedient, u. a. von Köln/Bonn.

Vom Chopin-Airport kommt man relativ leicht mit dem Bus (Linie 175) in Richtung Central Business District oder Altstadt, aber auch das Taxi ist nicht sonderlich teuer (ca. 10-12 Euro). Vom Modlin-Airport aus greift man am besten auf den ModlinBus zurück (Online-Buchung ist vorab günstiger als vor Ort).

Der Hauptbahnhof befindet sich in Mitten des Central Business District, 5* Hotels mehrerer Ketten sind in unmittelbarer Nähe und es besteht eine Metroanbindung in Richtung Altstadt. Die 6- bzw. 7-stündige Bahnverbindung von Berlin bzw. Wien aus dürfte jedoch eine eher mäßig attraktive Alternative zum Fliegen sein.

Unterwegs in der Stadt

Es gibt zwei Metrolinien, die sich an der Station Swietokrzyska kreuzen. Während Linie 1 eine teilweise relativ alte Stationsausstattung besitzt, ist Linie 2 top-modern. Ein Highlight ist die Station Plac Wilsona mit einer spektakulären Dachkonstruktion. Die Station Centrum der Linie 1 ist an den Hauptbahnhof angebunden und bietet einen Zugang zu den Sehenswürdigkeiten im Central Business District. Zur Altstadt gibt es keinen unmittelbaren Metro-Zugang, von der Station Ratusz-Arsenal ist es ca. ein Kilometer zum zentralen Platz mit der Sigismundsäule. Alternativ kann man von der Station Swietokrzyska durch den Sächsischen Garten laufen.

Das Bus- und Tram-System ist schwerer zu durchschauen und kann zeitraubend sein. Auf jeden Fall sollte man sich einen Plan besorgen (z. B. auf der Internetseite der Nahverkehrsbehörde ZTM) und über die Abfahrzeiten und Intervalle informieren.

Die Tageskarte ist zu empfehlen. Sie amortisiert sich nach 4 Fahrten und erspart das Anstehen am Fahrkartenautomat. Von Freitagabend bis Montagmorgen gibt es eine Wochenendkarte, die sich nach 6 Fahrten rechnet. Attraktiv ist unter Umständen auch der Warsaw Pass, der neben 24, 48, bzw. 72 h öffentlichen Verkehrsmitteln, Eintritt zu diversen Museen auch noch eine Hop On Hop Off Bustour inkludiert und 30 (24 h) bis knapp 50 Euro (72 h) kostet.

Vormittags

Wir beginnen unseren Rundgang am Schlossplatz inmitten der im 2. Weltkrieg vollständig zerstörten und aufwändig rekonstruierten Altstadt. Durch die engen Gassen geht es zum Marktplatz, wo sich das über mehrere Gebäude und 21 Räume verteilte „Museum von Warschau“ mit seiner Hauptausstellung „The Things of Warsaw“ befindet.

Rund um die Stadtmauer geht es in Richtung der von Papst Benedikt XVI 2006 besuchten Sankt Anna Kirche neben dem Schlossplatz, die mit Gold und Fresken sowie einer prachtvollen Orgel aufwartet. Von touristischem Interesse ist auch der Glockenturm, von dem sich ein herrliches Panorama auf die Altstadt und den Schlosspalast bietet. Bei einem Kaffee lauschen wir den Klängen der Straßenmusik.

Mittags

Die frühere königliche Residenz ist heute ein Museum, in dem diverse Räumlichkeiten wie der Ritter-, Marmor- oder Thronsaal besichtigt werden können. Die Sammlung des Schlosses beherbergt unzählige Gemälde, Münzen und eine große Teppich-Kollektion. Vorzüglich restauriert, entführt Sie das Schloss in die Epoche von Stanisław Poniatowski, dem letzten König Polens.

Nachmittags

Von der Altstadt begeben wir uns über den Pilsudskiego-Platz, vorbei am Grab des unbekannten Soldaten, durch den Sächsischen Garten in Richtung Central Business District. Nach einem Rundgang zwischen den Wolkenkratzern bietet sich das architektonisch extravagante Zlote Tarasy Einkaufszentrum mit seiner schwungvollen Dachkonstruktion für eine kleine Pause bei einem Kaffee oder Snack an.  

Den Sonnenuntergang genießen wir auf der Aussichtsterrasse des „Palasts der Kultur und Wissenschaft“, von der sich ein sagenhafter Blick auf das Wolkenkratzerviertel und die umliegenden Straßenzüge bietet. Wenn es dort zu kalt und windig wird, sorgt ein kleines Café für eine zwischenzeitliche Aufwärmphase. Im Kulturpalast besteht die Auswahl zwischen mehreren Museen, unter anderem ein Technikmuseum mit Schwerpunkt Automobiltechnik und ein paläo- und evolutionsbiologisches Museum. Zudem finden sich im Palast mehere Theater, Restaurants sowie ein Multiplex-Kino.

Abends

Warschau hat eine sehr lebendige Theater- und Konzertszene. Wer im Kulturpalast nicht das richtige Angebot für den Abend findet, hat mit dem Teatr Wielki (Nationaltheater und -oper), der Warschauer Philharmonie oder auch einer Vielzahl an musikalischen oder cineastischen Festivals attraktive Alternativen. Schön ausklingen lässt sich der Abend anschließend in einer der diversen Skybars oder Skyclubs im Central Business District, z. B. im Marriott Hotel oder im Skylight Tower.

Zurück zum Flughafen

Die Abfertigungsprozeduren am Chopin-Airport haben wir bislang stets als relativ effizient erlebt. Nach der Sicherheitskontrolle gibt es etliche Restaurants und auch drei Executive Lounges mit käuflich erhältlichem Zutritt. Mit Star Alliance Business Class Ticket, Gold-Status oder Frequent Traveller Karte besteht Zutritt zur LOT Business Class Lounge, die wir hier vorstellen. Am Modlin-Airport beschränkt sich der Komfort auf wenige Shops, ein Café und Verkaufsautomaten.

Für alle, die noch ein wenig mehr Zeit in Warschau haben…

Museen und Kultur: Wenngleich das Arsenal an Museen in Warschau riesig ist, möchten wir doch drei besonders herausstellen. Unweit der Altstadt im Zentrum des früheren jüdischen Ghettos befindet sich das „Museum der Geschichte der polnischen Juden“, welches das über 1000-jährige kulturelle Erbe der jüdischen Diaspora in Polen mit beeindruckender Museumstechnik vorstellt. Im zugehörigen Restaurant können traditionelle jüdische Gerichte und israelische Weine verkostet werden. Freunde der Klaviermusik werden hingegen im hochmodernen Frederic-Chopin-Museum fündig, das in 15 Räumen die wichtigsten Werke und persönlichen Memorabilien des Komponisten zeigt. Unter mehreren Kunstmuseen würden wir Kunstliebhabern vor allem die Nationalgalerie empfehlen.

ShoppingZlote Tarasy ist zwar das architektonisch imposanteste Einkaufszentrum Warschaus, aber das größte in Polen und eines der größten Europas ist die Arkadia Mall. Diese ist fußläufig vom Museum der Geschichte der polnischen Juden und dem Mahnmal am Umschlagplatz erreichbar, alternativ mit der Metro Linie 1 (Dworzec Gdanski).

Ausflüge: Ein Ausflug, der auch bei knappen Zeitressourcen möglich ist, führt zum Lazienki Park. Mit der Metro-Linie 1 (Politechnika) kommt man relativ nahe zum Park, aber auch die Laufdistanz vom Kulturpalast ist überschaubar (2,5 km). Im Lazienki Park befindet sich das berühmte Chopin-Denkmal, eine kleine Galerie für zeitgenössische Kunst und natürlich der Lazienki Palast. Zahlreiche Statuen, ein Amphitheater und diverse thematische Gärten machen allerdings schon alleine die Außenbesichtigung der Anlage zum Erlebnis.

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