Chicago

Wolkenkratzer-Schluchten, weitläufige Parks und Museen auf internationalem Top-Niveau: Chicago ist ein attraktives Ziel und gehört als fester Bestandteil in jede Amerika-Rundreise. Chicago ist aufgrund der Vielzahl an Flugverbindungen aus dem deutschsprachigen Raum, dem gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, einem fußläufig leicht zu erkundenden Innenstadtgebiet und exzellenter Museen eine ideale Einsteiger-Destination und natürlich auch ein häufiges Stoppover-Ziel. Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vor.

City Pass

Die Zahl der Top-Sehenswürdigkeiten ist limitiert und vor allem im Sommer muss man überall mit langen Warteschlangen rechnen. Zum Glück gibt es einen Ausweg: Das City Pass-Büchlein hat an Kassen, Einlass- und Sicherheitskontrollen von Chicagos Attraktionen denselben Effekt wie goldene Vielfliegerkarten am Flughafen. An allen Sehenswürdigkeiten sind Fast Tracks für City Pass-Kunden eingerichtet und können z. B. am Willis Skydeck oder Shedd Aquarium 2-3 Stunden Wartezeit ersparen. Da ich Schlange stehen als einen der größten Abturner auf Reisen empfinde, sowohl am Airport als auch bei Sehenswürdigkeiten, kann ich den City Pass von ganzem Herzen empfehlen und nutze ihn selbst bei allen verfügbaren US-Destinationen. Wenn man zumindest vier der fünf Tickets nutzt, lohnt sich der City Pass auch finanziell und kann die utopischen Eintrittspreise, für die aber auch einiges geboten wird, zumindest etwas abmildern.

Downtown Walk     

In der Innenstadt von Chicago gilt wie in vielen amerikanischen Städten der berühmte Werbeslogan quadratisch – praktisch – gut. Die Orientierung fällt leicht und zwischen den Bürotürmen gibt es einiges an Kunst und Raritäten zu entdecken. Spannend ist auch die Fahrt mit der berühmten L-Train von Chicago, einer Hochbahn über eine auf den ersten Blick abenteuerliche Schieneninfrastruktur. Wer einen Blick auf die Skyline aus einer anderen Perspektive bekommen oder einfach nur den Chicago River erkunden möchte, sollte an einer Rundfahrt mit einem der diversen Touristenboote teilnehmen.

Skydeck Willis Tower   

Chicago ist schon lange für seine imposante Skyline bekannt. Schon alleine aufgrund seiner Höhe und zentralen Lokalisation bietet der Willis Tower die interessanteste Aussicht: Andere, 200 bis 300 m hohe Wolkenkratzer wirken beinahe winzig im Gegensatz zum vormals höchsten Gebäude der Welt. Für die Nutzung der drei über die Gebäudekante hinausragenden Glasboxen muss man allerdings ein wenig anstehen. Im Gegensatz zu anderen touristisch genutzten Aussichtsplattformen ist das kulinarische Angebot und das Unterhaltungsangebot abseits der Aussicht gering, aber diese ist den Besuch ohne Frage dennoch wert.

Grant Park, Millennium Park & Cloud Gate     

Vom Museumcampus bis zur Magnificent Mile zieht sich eine großzügige Parkanlage (Grant Park) am Lake Michigan entlang. In der Mitte dieser steht die Buckingham Fountain, die sich im Sommer abends zu in einen der größten Musikspringbrunnen verwandelt und auch tagsüber jede Stunde für 20 Minuten Wasser speit. Nördlich daran schließt sich der Daley Park mit einigen Familienattraktionen wie Skate Bahn und Kletterwand an. Von dort aus führt eine schwungvolle Fußgängerbrücke zum Millennium Park mit dem markanten Jay Pritzker Pavilion, in dem im Sommer (teilweise) kostenlose Konzerte angeboten werden. Ein weiterer Anziehungspunkt für Selfie-Jäger ist das bohnenförmige Cloud Gate, in dem sich die Skyline reflektiert.

Magnificent Mile & Chicago 360 Observatory      

Im Norden der Innenstadt befindet sich die Flaniermeile von Chicago, beginnend am Wrigley-Building, dem früheren Hauptsitz des berühmten Kaugummi-Magnaten. Die spannendsten und exklusivsten Shopping-Zentren entlang der Magnificent Mile sind die North Bridge Mall und die 900 North Michigan Shops. Das Chicago 360 Observatory bietet einen Blick in Richtung Loop und demnach die Möglichkeit, die Skyline inklusive Willis Towers abzulichten. Auf dem Aussichtsdeck gibt es eine kleine Bar, einige Monitore mit Zusatzinformationen und seit kurzem auch das Tilt Erlebnis, bei dem sich die Fensterfront soweit über den Schwerpunkt des Körpers neigt, dass man das Gefühl bekommt, in den Abgrund zu stürzen.

Arts Institute of Chicago

Das Arts Institute zählt bei den großen Bewertungsportalen zu den besten Museen weltweit und die Highlights überschlagen sich von Raum zu Raum, u. a. mit Werken von Picasso, van Gogh, Warhol, Chagall. Neben einer umfangreichen Sammlung aus dem europäischen Impressionismus, die als größte außerhalb Frankreichs gilt und u. a. mehr als 30 Gemälde von Claude Monet beinhaltet, sind eine Ausstellung mittelalterlicher Kunst und eine Sammlung textiler Werke Besonderheiten des Museums. Ein Audio Guide (kostenlos für City Pass-Nutzer, nicht auf Deutsch) bietet zusätzliche umfangreiche Erklärungen und Hintergründe zu den Werken, Künstlern und Epochen. Alternativ kann man eine kostenlose App nutzen, die auch thematische Tour-Vorschläge durch das Museum beinhaltet.

Field Museum                       

Das Field Museum zählt zu den gewaltigsten naturwissenschaftlichen Museen der Welt. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf biologischen und geologischen Themen, wie der Evolution des Lebens, den Pflanzen der Welt oder Mineralien. Dabei bleibt es allerdings nicht: Das Museum beherbergt auch eine umfangreiche völkerkundliche Ausstellung, u. a. zu den Themen Ägypten, Pazifik/Ozeanien, Asien und Afrika, aber vor allem die nord- und lateinamerikanischen Ureinwohner. Die technische Präsentation ist nicht in jedem Ausstellungsbereich international führend, aber von sehr hoher Anschaulichkeit geprägt. Dies gilt ganz besonders für die unzähligen detailreich präparierten und präsentierten Tiere aus einem enormen Arten-Spektrum. Selbst, wen man das Museum nicht unter dem Zeitdruck eines Kurztrips besucht und einen ganzen Tag zur Verfügung hat, wird es nahezu unmöglich sein, alle Ausstellungen auch nur ansatzweise tiefgründig zu erkunden. Wer sich weniger für biologische, sondern eher technische Themen interessiert, ist mit dem leider etwas weiter von der unmittelbaren Innenstadt entfernten Museum of Science and Industry besser bedient, das auch als „Option Ticket“ im City Pass Booklet enthalten ist.

Shedd Aquarium  

Meeresbiologische Ausstellungen erfreuen sich zunehmenden Beliebtheit und sind in unterschiedlicher Qualität inzwischen in fast jeder größeren Touristen-Destination zu finden. Eines der ältesten und traditionellsten Aquarien steht mit dem Shedd Aquarium im Museum Campus von Chiacgo. Ehrlicherweise hat es mich trotz der großen Vielfalt und aufwendigen Präsentation nicht wirklich überzeugt. Das lag schlicht daran, dass das Museum hoffnungslos überlaufen war, eine immenser Lärmpegel herrschte und man kaum in Ruhe die Aquarien und die erklärenden Texte betrachten oder fotografieren konnte. Auch für alle Zusatzattraktionen wie einem Becken mit Stachelrochen zum Anfassen oder die Live Shows im Oceanarium mit Delphinen und Seelöwen waren lange Warteschlangen vorhanden. Da das Aquarium im City Pass enthalten ist, man damit zumindest die lange Schlange am Einlass überspringen kann, und die Ausstellung umfangreicher ist als in vielen kommerziellen Sealife-Zentren würde ich einen kurzen Besuch dennoch empfehlen.

Adler Planetarium

Das Adler Planetarium ist das älteste Planetarium in den USA und überdies ein astronomisches Museum. Inhaltlicher Schwerpunkt sind natürlich die Mond-Missionen und die erste Mondlandung – Amerikas Wiedergutmachung für den Sputnik-Schock. In der historischen Atwood Sphere kann man den Nachthimmel Chicagos im Jahr 2013 bestaunen. Drei Theater bieten Shows für jedes Alter und zu verschiedenen Themen rund um die Astronomie. Das Planetarium bietet einen All Access Pass, der unlimitierten Zugang zu den Shows beinhaltet.

Navy Pier

Vor über 100 Jahren als Landungsdock für Passagier- und Frachtschiffe konzipiert, ist die Navy Pier heute eher eine Touristenattraktion und ein Vergnügungspark. Verschiedene Fahrgeschäfte wie ein 60 m hohes Riesenrad verleihen dem Gelände ein wenig Rummelplatz-Feeling. Weitere Attraktionen sind ein Shakespeere Theater, ein IMAX-Kino und das Chicago Children´s Muesuem. Im Sommer finden hier zweimal wöchentlich öffentliche Feuerwerke statt.

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