Qantas First Class Lounge, Sydney

Zutritt

Die Lounge steht First Class Kunden von Qantas oder anderen Oneworld Airlines sowie Emirates zur Verfügung. Zudem erhalten Emerald Mitglieder bei Oneworld-Flügen unabhängig von der Reiseklasse zusammen mit einem Gast Zutritt. Qatar Airways Privilege Club Platinum Mitglieder können die Lounge vor Qatar Flügen mit zwei Gästen nutzen, selbst wenn alle in der Economy Class reisen. Für Qantas Frequent Flyer Platinum Mitglieder gelten erweiterte Zutritts­möglichkeiten, u. a. bei Emirates oder Jetstar Flügen. Emirates Platinum Mitglieder können die Lounge bei Qantas und Emirates Flügen nutzen. Die Lounge hat eine explizite Kleiderordnung. Es muss zwar nicht zwingend Abendgarderobe sein, aber Flip Flops, Slippers, Beachwear und Trainingsanzüge sind nicht gestattet.

Qantas First Class Kunden oder Oneworld Emerald-Mitglieder können vor Qantas-Flüge einen speziellen First Class Check In Bereich nutzen, der direkt an den Fast Track (Express Path) für die Pass- und Sicherheitskontrolle übergeht, allerdings nicht unmittelbar mit der Lounge verbunden ist.

Erster Eindruck

Betreten wird die Lounge durch eine schicke Glastür, wonach man allerdings erst nach Umrundung einer begrünten Wand und anschließender Rolltreppenfahrt die eigentliche Lounge erreicht. Zur linken Seite des Empfangstresens befindet sich eine Retro-Abflugtafel mit Klappbuchstaben, während sich zur rechten Seite der stylische Hauptraum der Lounge mit großer Fensterfront zum Vorfeld erstreckt. Der Raum ist für eine First Class Lounge erstaunlich offen gestaltet und die einzelnen Funktions­bereiche sind eher lose miteinander verbunden. Gold und Wurzelholz sucht man vergebens, heller Marmor dominiert die Wandgestaltung. Generell wirkt die Lounge freundlich und hell.

Aufbau und Design

Der Hauptraum mit den verschiedenen Sitz-, Ess- und Arbeitsbereichen führt in einer leichten Rundung an einer zum Vorfeld geneigten Fensterfront entlang. Die Funktionsbereiche wie das Business Center, die Badezimmer oder das Spa liegen entweder in Nischen an der entgegengesetzten Wand oder sind über Korridore erreichbar.

Design-Features wie die massiven Holzrahmen zwischen den Sitzgruppen, rote Sessel und Regale, das sechseckige Muster von Teppich und Glastüren und die massive Verwendung von Marmor ziehen sich durch die Lounge und geben ihr einen hohen Wiedererkennungswert.

Speisen und Getränke

Das a la carte Dining ist das unbestrittene Highlight der Lounge. Die Speisekarte und Weinliste gehören selbst unter First Class Lounges zu den umfangreicheren. Die Menüauswahl unterscheidet sich zwischen Frühstück und „All Day Dining“ (ab der Mittagszeit verfügbar). An unterschiedlichsten Fleischgerichten mangelt es nicht, für Vegetarier ist die Auswahl hingegen überschaubar. Positiv hervorzuheben ist die breite Palette an kreativen Desserts.

Ich probierte die vegetarische Pasta und fand sie geschmacklich sehr gut. Der Beilagensalat war hingegen in keiner Weise First Class-würdig. Abgerundet hatte ich mein Dinner mit zwei schönen Desserts inklusive der Signature Pavlova, die ich nachdrücklich empfehlen möchte.

Mit drei Champagner- und zehn Weinsorten ist die Qantas First Class Lounge gut aufgestellt und setzt beim Wein einen klaren Schwerpunkt auf Weine aus Australien und Neuseeland. Es gibt oft zusätzliche Premium-Weine, die nicht auf der Karte stehen, aber auf Nachfrage erhältlich sind. Die Bierliste ist relativ umfangreich. Enttäuschend ist hingegen das Cocktail-Menü. Bei den alkoholfreien Getränken ist das übliche Spektrum an Tees, Kaffeevariationen, Säften und Softdrinks vorhanden.

Der Service war allerdings trotz geringer Auslastung der Lounge zum Testzeitpunkt sehr langsam. Schon alleine das Servieren des ersten Getränks dauerte mehr als 10 min und das ist für eine First Class Lounge nicht gut. Es waren gemessen an der Besucherzahl deutlich zu wenige Kellner, und dabei waren die Tische nicht einmal ansatzweise ausgelastet.

Eher wenig elaboriert war auch die Präsentation der Speisen. Geschirr und Glaswaren waren schlicht, das einzige optische Highlight auf dem Tisch war die Pfeffermühle. Geradezu unstrukturiert und trivial imponierte die Aufmachung der Speisekarte. Das würden wir uns in einer First Class Lounge dann doch substantiell anders vorstellen. Die geschmacklich und qualitativ schönen Gerichte hätten jedenfalls einen würdigeren Rahmen verdient.

Eine kleine Snack-Bar ist vorhanden und ideal für diejenigen, die keine Zeit für das a la carte Dining haben oder sich den großen Hunger für den anschließenden First Class Flug aufheben möchten. Neben einer großen Getränkeauslage zur Selbstbedienung kümmert sich auch ein Barkeeper um die Getränkeversorgung der Gäste. Im Gegensatz zum Restaurant war der Service hier schnell und effizient.

Buisness

Es gibt sowohl offene Schreibtische mit Computer, Telefon und Multifunktionsdrucker als auch abgetrennte Büronischen mit Glastür und erweiterter Ausstattung. Das WLAN ist hingegen nicht besonders schnell.

Entspannung

Unterschiedliche Sitzgelegenheiten sind in großer Zahl vorhanden, wenngleich die Lounge in Spitzenzeiten sehr voll werden kann. Zum Testzeitpunkt war dies nicht der Fall und dennoch ergab sich in der sehr offen gestaltete Lounge kein Gefühl von besonderer Privatsphäre.

Wenngleich reichlich Sofas und Sessel vorhanden sind, fehlt eine explizite Ruhezone zum Schlafen. Die Lounge ist in den Nachtstunden allerdings auch gar nicht geöffnet.

Schön gelungen sind die Shower Suites. Es waren etliche vorhanden und auch fast alle frei. Sowohl Boden als auch Wände bestanden aus Marmor. Die Dusche hatte einen ordentlichem Wasserdruck und war aus einer Vorkabine heraus bedienbar, sodass man während der Temperier-Phase keine kalten Füße bekam. Duschgel, Conditioner, Lotion etc. waren als Dosierflaschen an der Wand angebracht, während weitre Annehmlichkeiten inklusive Fön in einer Schublade am Waschtisch warteten.

Entertainment

Für Flughafen- und Flugzeugliebhaber ist das große Panorama-Fenster zum Vorfeld ohnehin die beste Unterhaltung. Ansonsten stehen ein passables Zeitungssortiment zur Verfügung und mehrere TV-Bildschirme. Die Lounge bietet zudem eine kleine Bibliothek.

Luxus und Alleinstellungmerkmale und Boarding

Die Qantas First Class Lounge bietet ein Spa mit kostenlosen Massagen und Gesichts­behandlungen. Reisende in der Qantas First Class können ihre Anwendungen telefonisch vorab buchen bzw. werden dazu sogar aktiv aufgefordert, während andere Lounge-Nutzer nur vor Ort auf Rest­termine zugreifen können. Die Öffnungszeiten des Spa sind allerdings auf Vormittag und frühen Nachmittag beschränkt.

Boarding

Die Lounge ist nicht mit den Gates verbunden, sodass man zum Boarding durch den öffentlichen Bereich laufen muss. Das Terminal ist jedoch überschaubar und die Wege sind kurz.

Fazit

Design-technisch ist die Qantas First Class Lounge, schon alleine mit der begrünten Wand im Eingangsbereich und den traditionellen Abflugtafeln, in der Spitzenliga. Die Exklusivität der Lounge kommt nicht an andere von uns getestete First Class Lounges an den Hubs von z. B. Qatar Airways, Thai Airways oder Cathay Pacific heran, wozu neben den großzügigen Zugangsregeln auch der offensichtlich hohe Anteil an Oneworld-Statuskunden in Australien beiträgt. Dieser Review basiert nur auf einem einmaligen Besuch, aber zumindest bei diesem wurden die sicherlich sehr hohen Erwartungen nicht durchweg erfüllt. Der Service war für eine First Class Lounge deutlich zu ineffizient, die Qualität des a la carte Restaurants hingegen spitze. Insgesamt gehört die Qantas First Class Lounge dennoch ohne Frage zu den Top 20 weltweit, aber für einen absoluten Spitzenplatz reicht es nach unserer Einstufung nicht, da wir Exklusivität, Serviceeffizienz und ruhige Arbeitsbedingungen höher bewerten als die Qualität des Caterings.

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Bewertung und Fazit