Royal Jordanien, A319, A320
Franfurt – Amman
Ägypten ist ein klassischer Ausgangspunkt für kostengünstige Business und First Class Reisen und bietet eine willkommene Gelegenheit, einen historisch spannenden Zwischenstopp auf dem Weg nach Ostasien oder Ozeanien einzulegen. Natürlich muss man da aber auch erst einmal hinkommen. Als Oneworld Vielflieger war Royal Jordanian dafür eine attraktive Variante, wobei unterschiedliche Klassen für Hin- und Rückflug gewählt wurden. Der Hinflug erfolgte in der Economy Class. Gegenstand der Punktewertung ist das Mittelstrecken-Segment von Frankfurt nach Amman, die Beschreibung des kurzen Flugs von Amman nach Kairo möchte ich euch aber nicht vorenthalten.
Ich war ca. 3:10 h vor Abflug am Check In Schalter im Terminal 2 des Frankfurter Flughafens. Der Check In öffnete erst 3 Stunden vor dem Start, sodass ich noch einige Minuten warten musste. Für oneworld Statuskunden und Business Class Reisende war ein Priority Check In eingerichtet. Beim Check In wurde das Handgepäck gewogen, Überschreitung um 3 kg aber nichts unternommen. Durch einen Flugzeugwechsel verschob sich die Notausgangreihe, sodass mein online reservierter Platz in dieser (für Emerald-Kunden kostenlos) nun in einer normalen Reihe lag. Das konnte aber schnell korrigiert werden und so bekam ich Platz 10A in der A319. Zum Abschluss des Check In-Vorgangs wurde eine Lounge-Einladung für die Japan Airlines Sakura Lounge überreicht. Der gesamte Check In Vorgang wirkte allerdings nicht besonders kompetent, die Mitarbeiterin kannte die Qatar Airways Platinum Karte nicht und musste sich zur korrekten Anwendung der Statusvorteile Hilfe herbeitelefonieren.
Die wenig überzeugende Sakura Lounge befindet sich nach der Passkontrolle, aber vor der Sicherheitskontrolle, die im Non-Schengen-Bereich des Terminal 2 jeweils für 4 Gates blockweise eingerichtet ist. Dort gab es eine spezielle Linie für Business Class- und Statuskunden, sodass die Wartezeit sehr überschaubar war. Im eigentlichen Gate-Bereich stand ein kleines Zeitungs-Angebot bereit, wobei die meisten Exemplare nicht tagesaktuell waren. Das Boarding bzw. das Einsteigen in den Bus zum Flugzeug begann ohne jede Ansage und ohne Priority Boarding.
Das RJ-Fluggerät war ein etwas in die Jahre gekommener A319. Die Business Class (auf dem Rückflug getestet) wies eine 2-2-Konfiguration mit ledernden Recliner-Sitzen auf, während die Economy Class die typische 3-3 Konfiguration hatte. Mein Sitzplatz in der Notausgangreihe war hinsichtlich der Beinfreiheit sehr akzeptabel, wenngleich der Zugewinn durch den Notausgang gar nicht so gewaltig war. Allerdings haben die Sitze 10A und 10J außen keine Armlehne, sondern eine an der Tür angebrachte, was den Sitz einige Zentimeter breiter macht und die Bewegungsfreiheit erhöht. Zudem haben die Fenster-Plätze im Gegensatz zu den Mittelsitzen und Gangplätzen keine Entertainment-Box, welche vor allem auf den Mittelplätzen sehr groß dimensioniert ist.
Zu meiner großen Überraschung gab es auf jedem Platz ein Audio-Video-on-Demand-System, das hinsichtlich Bedienung und Bildschirmauflösung allerdings relativ grauenhaft war. Auch die Film- und Musik-Auswahl hielt sich sehr in Grenzen. Die Airshow bot auch nur einen Standarddurchlauf ohne Steuerungsmöglichkeiten.
Für Statuskunden gab es leider keine besondere Begrüßung oder bevorzugte Behandlung an Bord. Bei anderen oneworld Airlines ist das durchaus üblich für Vielflieger in der Economy Class.
Allerdings war der Service gemessen an der Flugdauer generell äußerst gut. 45 min nach dem Start gab es abgepackte Nüsschen und eine Getränkerunde, es konnten auch mehrere Getränke bestellt werden. Interessanterweise handelte es sich um Erdnüsse, die bei vielen anderen Airlines aufgrund von Zwischenfällen bei Allergikern schon lange aus der Kabine verbannt wurden.
90 min nach dem Start folgte der Hauptservice. Sondermahlzeiten wie mein vegetarisches Menü wurden zuerst ausgegeben, aber der Service verlief auch insgesamt super schnell und effizient. Das Tablett war reichlich bestückt mit einem ordentlich gewürzten und angenehm fettarmen Pasta-Gericht. Dazu wurden zwei Salate in formschönen Schälchen, frische und geschmacksintensive Früchte, Cracker, Käse, Vollkornbrot und Margarine gereicht. Die Margarine gibt beim lakto-ovo-vegetarischen Gericht (VLML) einen kleinen Abzug, die sollte dem veganen Gericht (VGML) vorbehalten sein. Zum Tablett wurden eine Wasserflasche und weitere Getränke nach Wunsch gereicht. Nach dem Mahlzeiten-Service folgte noch ein Durchgang mit Kaffee und Tee.
Auch bei der Pünktlichkeit gab es nichts auszusetzen, die Ankunft am ganz neuen und sehr gelungenen Queen Alia Amman erfolgte einige Minuten vor der angesetzten Zeit.
Fazit/ Bewertung
Ground Handling
Getränke
Serviceablauf
Sitz und Ausstattung
Komfort-Artikel
Mahlzeiten
Entert. & Business
%
Gesamtwertung
Insgesamt ist das Segment als sehr erfreulich zu bewerten. Ordentliche Verpflegung, persönliches Entertainment und akzeptable Beinfreiheit. Von den Service-Standards könnte sich die eine oder andere europäische Airline gerne inspirieren lassen, wenn man sich zum Beispiel verdeutlicht, dass ein Flug auf die Kanaren aus Deutschland länger dauert als dieses Segment nach Amman. Es muss allerdings Erwähnung finden, dass sich der Umfang des Mahlzeiten-Service auf den Europa-Jordanien-Flügen seit dem Zeitpunkt dieses Reviews im Sommer 2016 deutlich verschlechtert hat und nunmehr nur noch kalte Snack-Boxen serviert werden.
Weitere Segmente
Amman – Kairo
Das Busboarding zum Weiterflug am nächsten Morgen erfolgte aus einem dem Terminal vorgelagerten Zelt, schnell und effizient. Mein Sitz 11B lag in der Notausgangsreihe des A320, hatte aber den oben schon beim A319 beschriebenen Nachteil der großen Entertainment-Box. Für die eine Stunde war das unwesentlich, aber für einen längeren Flug würde ich die Mittelplätze nach Möglichkeit meiden. 20 min nach dem exakt pünktlichen Start wurden Frühstücks-Tabletts ausgeteilt, für Vegetarier mit 2 Brötchen, Margarine, Konfitüre, frischem Obst und abgepacktem Organgensaft. Dazu wurde ein Wunschgetränk vom Wagen gereicht. Nach dem Frühstücksdurchgang folgte eine zweite Runde mit Kaffee und Tee. Für einen einstündigen Economy-Flug war das absolut sehenswert. Die Landung in Kairo erfolgte 25 min vor der geplanten Zeit. Der Bustransfer zum Ankunftsbereich dauerte weniger als 2 Minuten. Ich war bei den ersten Gästen dabei und musste daher beim Kauf der Visummarke nicht und am Einreiseschalter nur kurz anstehen. Unmittelbar nach Eintreffen am Gepäckband begann auch schon die Gepäckauslieferung, wobei mein Koffer dank Priority-Anhänger unter den ersten dabei war. Noch vor der offiziell geplanten Landezeit hatte ich das Terminal verlassen.