Air Asia X, A330, Business Class

Taipei – Kuala Lumpur

Die Air Asia-Gruppe ist eine preislich oft attraktive Option für große Zahl an innerasiatischen Strecken, v. a. bei Oneway-Flügen. Air Asia wurde zudem in den vergangenen Jahren vielfach als bester Low Cost Carrier ausgezeichnet und bietet auf manchen Strecken (bedient von Air Asia X) eine als „Premium Flatbed“ bezeichnete Business Class mit Liegesitzen in einer abgetrennten Kabine, Lounge-Zugang am Hub in Kuala Lumpur (Reisebericht: Kuala Lumpur) und bevorzugtem Check In und Einsteigen. Der folgende Bericht fasst die Stärken und Schwächen des Angebots zusammen.

Ich traf etwa zweieinhalb Stunden vor dem Abflug am Taiwan Taoyuan Airport ein. Der Check In Bereich von Air Asia bot einen speziellen Schalter für Premium Flatbed und Premium Flex Kunden. Es gab keine Wartezeit. Am Schalter erfuhr ich, dass ich der einzige Kunde in der Business-Kabine sein würde und hatte daher die freie Platzwahl. Das Gepäck wurde mit einem XPRESS-Anhänger versehen um es für die bevorzugte Auslieferung am Zielort zu kennzeichnen.

An der Sicherheits- und Passkontrolle musste ich einige Minuten anstehen, es gab keinen speziellen Fast Track für Premium-Kunden. Das Ticket beinhaltete auch keinen Lounge-Zugang, diesen bietet Air Asia nur in Kuala Lumpur. Bei Abflug an einem anderen Airport als Kuala Lumpur muss man also im Gegensatz zu anderen Business Class Angeboten Abstriche beim Bodenservice in Kauf nehmen.

Das Boarding begann einige Minuten nach angegebenen Zeit, war allerdings gut organisiert. Es gab drei Schlangen für die drei Zonen, die entsprechend auf der Bordkarte aufgedruckt waren, und der Einsteigeprozess ging sehr zügig von statten.

Beim „Premium Flatbed“ Sitz ist der Name leider nicht Programm. Der Sitz kann nur als „Angled Lie Flat“ eingestuft werden, lässt sich also nicht vollständig in die Horizontale neigen, sondern weist eine deutlich wahrnehmbare Neigung auf. Zudem war der Sitz für mich (200 cm) deutlich zu kurz, was vor allem daran lag, dass die Kopfstütze nicht bis zum oberen Ende der Sitzschale zu bewegen war.

Beim „Premium Flatbed“ Sitz ist der Name leider nicht Programm. Der Sitz kann nur als „Angled Lie Flat“ eingestuft werden, lässt sich also nicht vollständig in die Horizontale neigen, sondern weist eine deutlich wahrnehmbare Neigung auf. Zudem war der Sitz für mich (200 cm) deutlich zu kurz, was vor allem daran lag, dass die Kopfstütze nicht bis zum oberen Ende der Sitzschale zu bewegen war. Die angewinkelte Beinstütze konnte nicht eingeklappt werden, was angesichts der Tatsache, dass sie im ausgefahrenen Zustand an der Bulkhead-Wand anstieß, aber auch keinen relevanten Einfluss hatte. Die Sitze in Reihe 2 haben einen extrem flachen und dadurch eigentlich unbenutzbaren Beintunnel, sodass man eine deutliche Empfehlung für die erste Reihe aussprechen muss. Die Einstellmöglichkeiten am Sitz sind sehr begrenzt. Positiv zu erwähnen sind die ausziehbaren Trennschilder zwischen den Sitzen und die verstellbaren Leselampen. Ablagefächer waren leider Mangelware, es gab letztlich nur ein kleines Fach unter der mittleren Armlehne.

Vor dem Start erhielt ich ein durchaus bequemes Kissen und eine Wasserflasche, sozusagen als Begrüßungsgetränk. Darüber hinaus gab es leider keinen nennenswerten Service vor dem Abflug. Komfortartikel wie Erfrischungstücher oder gar ein Amenity Kit sucht man bei Air Asia vergeblich (bzw. zum käuflichen Erwerb im Bord-Shop).

In der Sitztasche fand sich ein durchaus brauchbares Bordmagazin, das u. a. wichtige Sehenswürdigkeiten aller Air Asia Ziele tabellarisch zusammenfasst. Nach dem Abflug erhielt ich ein Tablet mit dem Bordunterhaltungsprogramm und Earbuds. Die Auswahl an Musik und Filmen war allerdings sehr mager. Die Interpretation von „klassischer Musik“ ist bei Air Asia auch sehr merkwürdig. Neben dem Tablet erhielt ich noch eine dünne Decke um den Schlafkomfort zu steigern.

Vor der Nachtruhe besprach ich mit der zuständigen Flugbegleiterin, dass mein (im Tarif eingeschlossenes) Essen erst vor der Landung serviert werden soll. Bei der Buchung war leider kein vegetarisches Gericht auswählbar, allerdings konnte ich meine Auswahl an Bord ändern und ein vegetarisches Curry reservieren. Darüber hinaus stand ein umfangreiches Angebot an Snacks, Getränken und warmen Gerichten zum Kauf bereit. Über das Angebot informierte ein ansprechendes Menü.

Der wohlverdiente Schlaf musste leider noch ein wenig warten, da die Crew um 00:30 Uhr nichts Besseres zu tun hatte als Air Asia Souvenirs über den Bordlautsprecher anzupreisen. Generell gab es sehr viele Ansagen, u. a. während des Ausrollens nach der Landung noch eine scharfe Warnung (offensichtlich für zukünftige Flüge), dass zu großes oder schweres Handgepäck zu zusätzlichen Gebühren führen kann. Kontrolliert wurde das aber glücklicherweise bei allen vier getesteten Segmenten nicht, sonst hätte ich auch den Geldbeutel zücken müssen. Während ich die strenge Limitation bei den Economy-Passagieren aufgrund der dichten Kabinenkonfiguration und kurzen Umlaufzeiten am Flughafen nachvollziehen kann, empfinden wir 7 kg Handgepäckerlaubnis in der Business Class als deutlich zu wenig.

Nach drei Stunden oberflächlichem Schlaf wurde ich geweckt und mit dem vegetarischen Curry beglückt. Die Präsentation war eher Economy Class-typisch in der Aluschale und mit Plastikbesteck. Während der Reis hinsichtlich der Konsistenz in Ordnung und rezent gewürzt war, muss das Curry als nahezu ungenießbar bezeichnet werden. Zum Gericht wurde eine Wasserflasche gereicht und später noch zwei weitere. Andere Getränke waren allerdings nicht vorgesehen und durchweg kostenpflichtig.

Die Landung erfolgte 40 min zu spät, was nicht sonderlich dramatisch war, da ich einen 3-stündigen Aufenthalt am Kuala Lumpur International Airport hatte, bis es nach Rangun weiterging. Das Deboarding erfolgte durch die zweite Tür vor der Economy-Hauptkabine. Auf dem Weg dorthin konnte ich den sieben Reihen umfassenden Economy Class „Quiet Zone“ Bereich in Augenschein nehmen, in dem Kinder unter 10 Jahren nicht zugelassen sind. Diese Sitze sind allerdings mit einer erhöhten Reservierungsgebühr bewährt. Generell wirkte die Economy Class hinsichtlich der Beinfreiheit doch sehr kompakt und vor allem packt Air Asia 9 Sitze nebeneinander (3-3-3) in den A330, während es bei den meisten Full Service Airlines nur 8 sind.

Vor dem Transit-Bereich und der Air Asia Premium Red Lounge stand noch eine Sicherheitskontrolle, wo es keinen Fast Track, aber dennoch keine Wartezeiten gab.

Bewertung und Fazit

Ground Handeling

Getränke

Serviceablauf

Sitz und Ausstattung

Komfort-Artikel

Mahlzeiten

Entert. & Business

%

Gesamtwertung

Insgesamt blieb das Premium Flatbed Produkt deutlich unter den Standards der von uns meist bevorzugten Full Service Airlines. Für 325 € (inklusive des Anschlusssegments nach Rangun) würden wir das aber jederzeit wieder buchen, zumal auf der getesteten Strecke kaum kostengünstige Premium-Alternativen vorhanden sind.

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Bewertung und Fazit